Empathische Reaktionen
In Eltern-Lehrkraftgesprächen sind die Gespräche für die Beteiligten oft emotional aufgeladen.
Denn sowohl die Eltern als auch die Lehrkräfte befassen sich mit wichtigen und manchmal schwierigen Themen. Die Eltern müssen sich beispielsweise mit der Angst auseinandersetzen, dass ihr Erziehungsstil in Frage gestellt wird usw., und die Lehrkräfte mit der Angst, dass ihr Unterrichtsstil und ihre Persönlichkeit beurteilt werden. Dies sind empfindliche Punkte. Deshalb ist es wichtig, die eigene Grundhaltung immer wieder zu überprüfen (siehe Grundhaltungen) und sich, wenn nötig, in eine "Ich bin okay, du bist okay"-Position zu bringen. Auch bei Störungen und Konflikten hilft es, die andere Person und ihre Motive zu verstehen.
Empathische Reaktionen sind ein sehr gutes Mittel, um das Gespräch wieder in produktive Bahnen zu lenken.
Die empathische Reaktion hilft, den Gesprächspartner zu öffnen und ihm das Gefühl zu geben, verstanden zu werden. So können Konflikte vermieden oder leichter gelöst werden. Deshalb versuche ich mich in die andere Person hineinzuversetzen, mich darin einzufühlen, was sie emotional erlebt, wie die Welt für sie gerade aussieht, was für sie gerade eine emotionale Bedeutung hat, wie sie mich erlebt, wie sie sich selbst erlebt. Ich nehme alle ihre Gefühle an, ohne sie zu bewerten. Ich versuche auch, unterschwellige Gefühle zu spüren und zu verstehen, und ich vermittle, dass sie da sein können. Ich drücke diese Gefühle, Motive und Gedanken in Worten aus und drücke sie so aus, wie ich sie in dem Moment der anderen Person verstehe.
Hilfsmittel für empathische Reaktionen
Bitte nutzen Sie Empathische Reaktionen (siehe oben) auf die Äußerungen Ihres Partners, damit er sich verstanden fühlt. Versuchen Sie, zwischen den Zeilen zu lesen und das auszusprechen, was Sie als die eigentliche Botschaft Ihres Partners verstehen. Das Ziel ist, dass Ihr Partner sich verstanden und respektiert fühlt.
Die folgenden Hilfsmittel helfen Ihnen, Sätze zu bilden.
Sprechen Sie kurze Sätze (ohne Nebensätze).
Verwenden Sie keine Füllwörter (auch, aber,...).
Sprechen sie Gefühle, Motivation oder Gedanken an.
Heben Sie Ihre Stimme am Ende eines Satzes wie bei einer Frage leicht an.
Versuchen Sie nicht, Gründe für ihre Gefühle zu finden (Sie fühlen das, weil....).
Bei längeren Aussagen mit mehreren Gefühlen/Kognitionen beziehen Sie sich auf das letzte Gefühl/die letzte Kognition (bilden Sie nicht die Quersumme).
Übung
Arbeiten Sie mit einem Partner (ca. 7 Minuten)
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Suchen Sie sich einen Partner.
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Denken Sie an ein Problem, das in Ihrem Leben vorkommt (nichts Schweres, mit dem Sie umgehen müssen).
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Erzählen Sie Ihrem Partner sieben Minuten lang von dem Problem.
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Ihr Partner soll nach Möglichkeit empathische Reaktionen zeigen. Er soll versuchen, die versteckte Botschaft von Ihnen zu verbalisieren.
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Sprechen Sie gemeinsam darüber. Was haben Sie als Zuhörer gefühlt? Was haben Sie als Redner empfunden?
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Tauschen Sie die Rollen und machen Sie es noch einmal.